Zürich (awp) - Die Aktien des Laborausrüsters Tecan sind am Dienstag mit zweistelligen Abgaben in den Handel gestartet. Das Unternehmen hat die Umsatzerwartungen deutlich verfehlt und den Ausblick für das Gesamtjahr gesenkt.
Um 09.51 Uhr notieren die Tecan-Aktien 16,4 Prozent tiefer auf 274,00 Franken. Anfang Jahr hatten die Papiere nach einem Taucher von 17 Prozent im 2023 noch bei 328 Franken notiert und sich seither mehr oder weniger seitwärts bewegt. Der Gesamtmarkt SPI liegt im frühen Handel dagegen leicht im Plus.
Gemäss neuer Guidance erwartet Tecan für 2024 einen Umsatzrückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich statt einer leichten Steigerung sowie eine bereinigte EBITDA-Marge von 18 bis 20 Prozent statt mindestens 20 Prozent. Erst "möglicherweise" im Jahr 2025 sieht das Unternehmen eine Rückkehr zu durchschnittlichen organischen Wachstumsraten im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich.
Die Analysten verweisen dabei vor allem auf den Einbruch im Geschäft mit Biopharmakunden (rund ein Viertel) und die Marktschwäche in China (rund ein Fünftel). Das schwache Resultat habe selbst die pessimistischen Marktteilnehmer überrascht, so die Einschätzung der ZKB.
Auch Vontobel bewertet den Zahlenausweis als "sehr schwach". Das Geschäft mit Life Sciences sank um knapp 16 Prozent in Landeswährungen, die Sparte Partnering Business um knapp 9 Prozent. Zwar habe Tecan ein interessantes Geschäftsmodell, das vom Trend zur Automatisierung profitiere. Das Geschäft sei aber volatil und habe sich im ersten Semester viel schwächer entwickelt als vom Unternehmen und den Analysten erwartet worden war.
Nun werden die Analysten daher über die Bücher gehen müssen. "Wir werden unser Modell überarbeiten und unsere Schätzungen wahrscheinlich deutlich nach unten korrigieren. Ausserdem erwarten wir einen deutlich niedrigeren Konsens", heisst es bei Octavian.
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