Zürich (awp) - Accelleron hat im ersten Halbjahr 2024 deutlich mehr verdient. Sowohl der operative als auch der Reingewinn zogen markant an. Geholfen hat dabei der Wegfall von Kosten für den Aufbau als eigenständige Organisation.
Der operativen Gewinn (EBITA) erhöhte sich in den ersten sechs Monaten um knapp 19 Prozent auf 128,2 Millionen US-Dollar und die entsprechende Marge um 1,3 Prozentpunkte auf 25,4 Prozent, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte.
Der Reingewinn kletterte gar um 89 Prozent auf 88,6 Millionen Dollar in die Höhe. Im letzten Halbjahr habe man die nicht-operativen Kosten für den Aufbau der eigenständigen Organisation (nach der Abspaltung von ABB) und damit verbundene Ineffizienzen reduzieren könnten, begründet das Unternehmen den massiven Anstieg. Im Reingewinn sind aber noch immer einmalige und andere nicht-operative Kosten von 11,9 Millionen enthalten.
Der Umsatz wurde schon Mitte Juli bekanntgegeben. Er stieg um knapp 13 Prozent auf 505,5 Millionen Dollar, wobei eine Akquisition mitgeholfen hat. Organisch lag das Plus bei 6,5 Prozent.
Schifffahrt und Energie laufen gut
Accelleron hat in den ersten sechs Monaten besonders von einer guten Entwicklung in den Märkten Schifffahrt und Energie profitiert. Das Umsatzplus sei dabei durch ein starkes Neu- und Servicegeschäft in der Handelsschifffahrt, der Kapazitätserweiterung einer eigenen Fabrik für Kraftstoffeinspritzung in Turin und durch grosse Serviceaufträge getrieben worden.
Die gute Marktdynamik in den genannten Bereichen habe einen Rückgang im US-Gaskompressionsgeschäft und einen leichten Rückgang im Low-Speed-Servicegeschäft für Frachtschiffe mehr als ausgeglichen, erklärte Accelleron weiter.
Die beiden Segmente entwickelten sich unterschiedlich. Das grössere Segment Medium & Low Speed steigerte den Umsatz organisch um knapp 10 Prozent auf 385,8 Millionen Dollar.
Das kleinere High Speed-Segment, gemeint sind damit kleinere Turbolader mit höherer Drehzahl, verzeichnete einen Rückgang des Umsatzes um 2,5 Prozent auf 119,7 Millionen. Grund dafür sei ein vorübergehender Rückgang im US-Gaskompressionsgeschäft durch den Lagerabbau von Kunden. Teilweise sei dies indes durch die wachsende Nachfrage nach neuen Rechenzentren, die Turbolader für Notstrommotoren benötigen, ausgeglichen worden.
Ausblick bestätigt
Accelleron erwartet nun, dass sich die positive Dynamik auch in der zweiten Jahreshälfte fortsetzt, die Prognosen vom Juli werden entsprechend bestätigt. Demnach wird im Gesamtjahr 2024 mit einem Umsatzwachstum von 9 bis 12 Prozent zu konstanten Währungen gerechnet, wobei das organische Wachstum auf 4 bis 7 Prozent zu liegen kommen soll.
Durch das starke Umsatzwachstum und eine starken operative Leverage soll auch die Rentabilität steigen. Accelleron erwartet eine EBITDA-Marge von rund 25 Prozent, im Frühjahr lautete die Prognose noch "rund 24,5" Prozent.
cf/gab