Zürich (awp) - An der Schweizer Börse werden zu Wochenmitte die Titel der Uhren- und Schmuckgruppen Richemont und Swatch abgestossen. Grund sind schwache Geschäftszahlen des Branchenprimus LVMH. Die zeigen, dass die Lage am Luxusgütermarkt insbesondere in China angespannt bleibt.
Gegen 10.40 Uhr fallen in einem tiefer tendierenden Gesamtmarkt (SMI: -0,4%) die Inhaberpapiere der Swatch Group um 2,5 Prozent auf 170,35 Franken und jene von Richemont um 1,1 Prozent auf 126,45 Franken. LVMH gibt am Berichtstag an der Pariser Börse gar um 4,2 Prozent nach.
LVMH mit bekannten Luxusmarken wie Louis Vuitton, Bulgari, Dior oder Tag Heuer sowie Zenith und Hublot aus der Schweizer Uhrenindustrie, hat das dritte Quartal organisch mit einem Umsatzrückgang von 3 Prozent abgeschlossen. Dies obwohl die Vergleichswerte aus dem Vorjahr auf einem eher tiefen Niveau lagen.
Grund für die enttäuschende Geschäftsentwicklung von LVMH war die anhaltende Kaufzurückhaltung chinesischer Konsumentinnen und Konsumenten. Seit einigen Monaten hat die Luxusgüterbranche damit zu kämpfen - auch die Schweizer Uhrenhersteller. Von daher seien die LVMH-Zahlen eine weitere schlechte Nachricht für Swatch und Richemont, heisst es in einem Marktkommentar.
Die LVMH-Zahlen seien ein schlechtes Omen für die Luxusgüterindustrie, hält etwa Luxusexperte Patrik Schwendimann von der ZKB fest. Sie seien zumindest ein Warnschuss. Richemont wird am 8. November über die Entwicklung in den Monaten April bis September, als dem ersten Halbjahr 2024/25, berichten. Swatch liefert frühestens Ende Januar die Geschäftszahlen 2024.
Für die Kursentwicklung der Richemont-Aktie in den nächsten zwölf Monaten werde entscheidend sein, in welche Richtung sich der Luxusgüterzyklus bewegt, hält Schwendimann weiter fest. Sollte sich der Umsatz entgegen seiner Erwartungen in den kommenden Quartalen zurückbilden und der Druck auf die Margen steigen, sei mit einer stärkeren Kurskorrektur zu rechnen.
Ein weiterer Gradmesser und Hinweis, wie es in der Schweizer Uhrenbranche derzeit läuft, sind die Exportdaten. Details aus der September-Statistik publiziert der Verband der Schweizerisches Uhrenindustrie (FH) am (morgigen) Donnerstag. In den ersten acht Monaten waren von Schweizer Herstellern in Franken gemessen 1,4 Prozent weniger Zeitmesser ins Ausland exportiert worden. Die Exporte in die wichtigen Absatzmärkte China und Hongkong fielen mit Blick auf die Konsumkrise um rund ein Fünftel.
mk/ra