Neuhausen am Rheinfall (awp) - Der Verpackungsspezialist SIG ist im dritten Quartal moderat gewachsen und hat die Profitabilität leicht gesteigert. Damit ist das Unternehmen auf Kurs, um die Jahresziele zu erreichen.
Der Umsatz stieg zwischen Juli und September um 3,1 Prozent auf 824,6 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Organisch und zu konstanten Kunststoffpreisen belief sich das Wachstum laut den Angaben auf 4,6 Prozent.
Der bereinigte Betriebsgewinn EBITDA erhöhte sich derweil um 4,0 Prozent auf 205,9 Millionen Euro. Die entsprechende Marge kam bei 25,0 nach 24,8 Prozent zu liegen.
Beim Wachstum und bei der Marge hat sich der Konzern somit im dritten Quartal gegenüber dem ersten Halbjahr verbessert. Während sich das angestammte Geschäft mit Kartonverpackungen erneut stark präsentiert habe, habe sich nun das zugekaufte Geschäft mit Standbeuteln und sogenannten Bag-in-Boxen (grosse Getränkebeutel in Kartonverpackungen) gesteigert, heisst es zur Begründung. Insbesondere gelte dies für die Region Amerika. Und CEO Samuel Sigrist kündigte für das Schlussquartal weitere Fortschritte an.
Insgesamt zeigten die Zahlen die Widerstandskraft des Geschäfts "durch unsere globale Präsenz in wachstumsstarken Schwellenländern, die Stärke unserer Produktkategorien und unsere Fähigkeit, das Wachstum dank unserer differenzierten Technologie voranzutreiben", so der CEO.
Wermutstropfen Asien
Ein Wermutstropfen war allerdings die Entwicklung in Asien-Pazifik, wo der Umsatz leicht zurückging. Dabei sei aber zu berücksichtigen, dass das Wachstum im Vorjahresquartal im zweistelligen Bereich gelegen habe und im Berichtszeitraum in China ein nach wie vor gedämpftes wirtschaftliches Umfeld geherrscht habe. Dieses habe die Nachfrage nach Kartonpackungen beeinträchtigt. Insgesamt gewinne SIG in der Region bei den Kartonverpackungen aber nach wie vor Marktanteile hinzu, so das Communiqué.
Besonders gut lief es dafür in der Region "Indien, Nahost, Afrika", wo zweistelliges Wachstum gelang. Und auch Europa hielt sich sehr gut, wobei in dieser Region ab dem vierten Quartal jedoch mit einer Normalisierung des Wachstums zu rechnen sei.
Währungseffekte drücken auf Marge
Summa summarum steht nun nach neun Monaten ein 2,5 Prozent höherer Umsatz von 2,40 Milliarden zu Buche, wobei Währungseffekte sich negativ bemerkbar machten. Dies galt auch für die EBITDA-Marge, die bei 24,0 zu liegen kam (9 Mte 2023: 24,9%). 50 Basispunkte seien auf den negativen Währungseffekt zurückzuführen.
Abgesehen davon spiegelten die Produktionskosten in den ersten neun Monaten die betrieblichen Herausforderungen im Bag-in-Box-Geschäft in Nordamerika wider, so das Communiqué. Ausserdem habe es höhere Vertriebs- und Verwaltungsgemeinkosten wegen Wachstumsinvestitionen, Lohnanpassungen infolge der Inflation sowie eine zeitliche Staffelung von projektbezogenen Kosten gegeben.
Unter dem Strich steht nach neun Monaten ein Reingewinn von 197,7 Millionen (-12%). Dieser Rückgang sei hauptsächlich auf höhere Finanzaufwendungen und Abschreibungen zurückzuführen, so das Unternehmen.
Ziele bestätigt
Mit Blick auf das Gesamtjahr bestätigt der Konzern nun seine Ziele. Er erwartet weiterhin ein währungsbereinigtes Wachstum von rund 4 Prozent (+/- 50 BP). Die Preisentwicklung für Kunststoff, die im Bag-in-Box- und Standbeutel-Geschäft direkt an die Kunden weitergegeben wird, sei in dieser Prognose nicht enthalten.
Die EBITDA-Marge soll weiterhin am unteren Ende der Bandbreite von 24 bis 25 Prozent zu liegen kommen. Diese werde auch von den Inputkosten und der Volatilität der Wechselkurse beeinflusst.
rw/tv