Zürich (awp) - Die Aktien von Straumann sind am Dienstag stark unter Druck. Analysten stören sich insbesondere an der nach wie vor schwächelnden Entwicklung in Nordamerika. Zudem hatten wohl einige auf eine erneute Erhöhung des Ausblicks spekuliert.
Straumann sacken gegen 9.35 Uhr um 8,0 Prozent auf 117,10 Franken ab. Der Gesamtmarkt gemessen am SPI zeigt sich mit -0,3 Prozent nur leicht schwächer. Straumann gaben im laufenden Jahr bis zum Vorabend bereits 6,1 Prozent ab, hatten 2023 aber 28 Prozent zugelegt.
Insgesamt habe der Umsatz die Erwartungen erfüllt, allerdings auch nicht mehr, so der Tenor unter den Analysten. Gestützt habe insbesondere die starke Entwicklung in den Regionen EMEA und Asien, Nordamerika war hingegen erneut schwächer. Und auch das starke Wachstum in Europa habe sich im Quartalsvergleich leicht abgeschwächt - und das trotz einer einfacheren Vergleichsbasis, so etwa Jefferies. China dürfte wohl auch weiter ein Wachstumstreiber bleiben, aber das Tempo sei ungewiss.
In Bezug auf den Ausblick zeigen sich die Analysten wenig begeistert. Selbst mit einem tieferen organischen Wachstum im Schlussquartal würde Straumann seine Guidance erfüllen, heisst es beispielsweise von JPMorgan oder Goldman Sachs. Der Markt nehme wohl an, dass das Unternehmen weiter eher konservativ in seiner Zielsetzung sei, dürfe aber den Gegenwind von der Währungsseite nicht ausblenden, so beide US-Häuser. Goldman sieht die Entwicklung allerdings im aktuellen Umfeld als durchaus solide an, nachdem bereits einige Konkurrenten besonders in Nordamerika über schwache Endmärkte berichtet hätten.
Die lediglich bestätigte Guidance deute auf einen Abschwung im Schlussquartal hin, wird bei Jefferies und auch bei der UBS moniert. Der Markt erwarte derzeit für das Gesamtjahr ein organisches Plus von 13,3 Prozent, so Jefferies. Straumann hat in den ersten neun Monaten ein organisches Plus von 14,5 Prozent erzielt (Q3: +11,2%).
Ausserdem verschiebe sich für die Experten von Octavian nun auch langsam der Fokus auf den Ausblick für 2025. Und dort stelle sich etwa die Frage, ob die Markterwartungen von einem US-Wachstum von fast 10 Prozent nicht etwas zu ambitioniert sind.
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