Bern (awp) - Die Aktien von Geberit haben den Handel vom Donnerstag mit einem Kurssprung eröffnet. Der Sanitärtechnik-Konzern hat im dritten Quartal selbst die optimistischsten Erwartungen übertroffen und darauf abgestützt die Wachstums- und Margenziele für das Gesamtjahr etwas angehoben.
Um 09.30 Uhr legen die Geberit-Papiere 5,8 Prozent zu auf 546,50 Franken und stehen damit als einziger SMI-Wert im grünen Bereich (SMI insgesamt -0,6%). Die bisher negative Jahresperformance (-4,2% per Vorabend) hat sich damit in ein leichtes Plus gewandelt.
Die Performance zum dritten Quartal wird in Analystenkreisen als stark bezeichnet. Das organische Wachstum etwa lag mit 6,2 Prozent klar über den Erwartungen, wobei in der Produktkategorie Installation and Flushing Systems gar ein zweistelliges Wachstum resultierte. Doch nicht nur beim Umsatz, sondern auch auf den Stufen EBITDA, EBIT und Reingewinn wurden die höchsten Einzelschätzungen übertroffen.
"Dynamischer und margenstärker unterwegs als erwartets", titelt denn auch die ZKB ihren ersten Kommentar. Geberit habe im dritten Quartal eine überraschend starke Umsatzdynamik und überzeugende Marge erzielt, auch im Vergleich zu anderen Bauzulieferern. Der zuständige Analyst sieht bei seinen Gewinnschätzungen für das Gesamtjahr einen kleinen Revisionsbedarf nach oben, auch wenn die Vorjahresbasis im Schlussquartal höher werde.
Auch der zuständige Vontobel-Experte zeigt sich angetan. Geberit habe in einem weiterhin herausfordernden Marktumfeld (z.B. deutlich tiefere Neubaubewilligungen in Europa) ein starkes Ergebnis ('brave result') erzielt. Die Fähigkeit, auch in schwierigen Zeiten hohe Margen zu verteidigen, zeige das Alleinstellungsmerkmal des Geberit-Geschäftsmodells und lasse weitere Marktanteilsgewinne erwarten.
Wenn der Trend zu tieferen Zinsen anhalte und sich die Bauwirtschaft in den Kernmärkten erhole/stabilisiere (z.B. Deutschland), sei ein Ausbruch aus den aktuellen Kursniveaus wahrscheinlich, so der Analyst weiter. Bei der ZKB erwartet man heute einen deutlichen Kurssprung der Aktie, was sich in der Eröffnungsphase nun auch bewahrheitete. Die Aktie sei zwar eigentlich fair bewertet, aber sie habe im Vorfeld der Zahlen schwach performt.
Etwas weniger zuversichtlich gibt sich die UBS. Deren Analyst zeigt sich zwar erfreut über die starke organische Umsatz- und Gewinnentwicklung von Juli bis September. Aus den vom Unternehmen nur leicht erhöhten Jahresvorgaben schliesst er allerdings auf ein negatives Schlussquartal und sieht darin einen möglichen Spielverderber.
uh/rw