Premstätten (awp) - Der Halbleiterhersteller AMS Osram hat im dritten Quartal etwas weniger umgesetzt, ist dabei aber profitabler geworden. Der Ausblick auf das vierte Quartal und auf das erste Quartal 2025 ist eher verhalten. Entsprechend wird das Sparprogramm ausgeweitet.
In den Monaten Juli bis September sanken die Verkäufe bei AMS Osram um 3 Prozent auf 881 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Das Minus sei vor allem auf das Geschäft Segment Lampen & Systeme zurückzuführen. Das zentrale Halbleitergeschäft stagnierte dagegen auf Jahressicht.
Operativ lief es etwas besser. So stieg der um Transformationskosten bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um 3 Prozent auf 166 Millionen Euro. Die entsprechende Marge verbesserte sich dabei um 2,3 Prozentpunkte auf 18,8 Prozent. Unter dem Strich verblieb ein leicht höherer bereinigter Reingewinn von 37 Millionen Euro, nach 29 Millionen im Vorjahresquartal.
Zum deutlichen Anstieg hätten auch die eingeleiteten Kostensparmassnahmen im Effizienzprogramm "Re-establish the Base" beigetragen. Hier seien bereits 85 Millionen Franken eingespart worden, was mehr ist als die für das Gesamtjahr angepeilten 75 Millionen Euro.
Mit seinen Zahlen kam das Unternehmen beim Umsatz genau im Mittelpunkt der Guidance von 830 bis 930 Millionen Euro zu liegen. Bei der bereinigten EBITDA-Marge erreichte das Unternehmen eher das obere Ende der Prognose. Die Erwartungen der Analysten konnte das Unternehmen auf allen Ebenen leicht übertreffen.
Weitere Einsparungen beschlossen
Im Schlussquartal erwartet das Management von AMS Osram einen Umsatz von 810 bis 910 Millionen Euro. Die bereinigte EBITDA-Marge soll zwischen 15 und 18 Prozent zu liegen kommen. Dabei erwartet das Unternehmen eine flache Umsatzentwicklung bei seinen automobilen Halbleiterprodukten. Dies sei vor allem auf Unsicherheiten in der globalen Automobil-Lieferkette zurückzuführen. Auch die Nachfrage aus dem Industrie- und Medizintechnikmarkt sei in einigen Segmenten weiter verhalten.
Auch blickt das Management schon auf das erste Quartal 2025. Dieses soll insbesondere wegen einer zyklischen Schwäche im Automobilgeschäft "schwach" ausfallen, jedoch wird im Gesamtjahr ein Wachstum im Halbleitermarkt erwartet. Daneben strebt das Unternehmen einen positiven freien Cashflow einschliesslich Nettozinszahlungen an.
Zudem kündigte das Unternehmen weitere Einsparungen in Höhe von 75 Millionen Euro an. Bis Ende 2026 sollen insgesamt rund 225 Millionen Euro an laufenden Kosten eingespart werden, um "die angestrebten Rentabilitätsverbesserungen in einem unsicheren Marktumfeld abzusichern", heisst es weiter. Die zusätzlichen Transformationskosten beziffert das Unternehmen auf 40 Millionen Franken.
Von den Einsparungen sollen rund zusätzlich 500 Mitarbeitende ausserhalb der Produktion betroffen sein. Von diesen soll ein Drittel in Länder mit geringeren Kosten verlagert werden.
Mittelfristziele weiterentwickelt
Ferner formuliert das Unternehmen seine Mittelfristziele für die Periode 2024-2027, nachdem die Prognose bisher für die Jahre 2023 bis 2026 galt. Demnach soll das Kern-Halbleitergeschäft bis 2027 um 6 bis 10 Prozent wachsen. Dagegen soll das traditionelle Lampengeschäft stagnieren oder leicht rückläufig sein. In der bisherige Periode 2023 bis 2026 hatte AMS Osram im Halbleiter-Kerngeschäft zusammen mit dem traditionellen
Lampengeschäft ein Wachstum von 6 bis 8 Prozent angestrebt.
Durch die weiteren Sparmassnahmen und die Einführung neuer Produkte soll die Profitabilität steigen. Die bereinigte operative EBTIDA-Marge soll in der neu definierten Periode auf 20 bis 24 Prozent zu liegen kommen. Die Investitionen (CAPEX) sollen bei 8 Prozent des Umsatzes liegen, nach bisher 10 Prozent in der Vorperiode.
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