Zürich (awp) - Die Aktien von Pierer Mobility sind am Mittwoch im freien Fall. Nachdem der österreichische Zweiradhersteller vergangenen Monat bereits eine Gewinnwarnung aussprechen musste, kommunizierte er am Dienstagabend eine vertiefte Restrukturierung der Tochter KTM. Dafür braucht das Unternehmen viel Geld. Anlegerinnen und Anleger flüchten aus den Pierer-Aktien.
Gegen 10.30 Uhr sacken die an der Schweizer Börse kotierten Papiere um 29 Prozent auf 8,01 Franken ab (Gesamtmarkt SPI: -0,1%). Bereits vor Monatsfrist hatten die Titel nach der Ankündigung der Gewinnwarnung zweistellige Einbussen verzeichnet. Zu Jahresbeginn hatte einen Aktie von Pierer Mobility noch knapp 46 Franken gekostet.
Pierer beschreibt das Marktumfeld für den Motorradhersteller KTM nach wie vor als herausfordernd und muss nun eine noch tiefere Restrukturierung durchführen. Die Produktion soll gedrosselt und der Overhead-Bereich nochmals deutlich verkleinert werden. Um KTM auf eine finanziell stabile Basis zu stellen, spricht Pierer zudem mit der Ankeraktionärin Bajaj über eine Überbrückungsfinanzierung in dreistelliger Millionenhöhe.
Die Unsicherheit um die Zukunft von Pierer sei zu gross, heisst es bei der Bank Vontobel. Angesichts der bereits sehr hohen Schuldenlast nehme das Risiko zu, dass Pierer Schulden in Eigenkapital umwandeln müsse. Das hat in der Regel für die bestehenden Aktionärinnen und Aktionäre eine spürbare Gewinnverwässerung zur Folge.
Unklar sei darüber hinaus, wie sich das Geschäft von KTM in Zukunft entwickeln und ob sich das Unternehmen erholen wird, schreibt Vontobel-Analyst Mark Diethelm. Er stellt sein "Hold"-Rating für die Aktie unter Beobachtung.
mk/tv