Zürich (awp) - Schlimmer geht immer - das scheint in diesem Jahr das Motto beim Solarunternehmen Meyer Burger zu sein. Erst Anfang Monat hatte Meyer Burger zusammen mit der Vorlage der Halbjahreszahlen nochmals betont, dringen Geld zu brauchen. Nun hat auch noch der grösste Auftraggeber Desri per sofort den Vertrag gekündigt. Die Aktien sind im freien Fall.
Gegen 12.35 Uhr sacken die Titel um 62 Prozent auf 45 Rappen ein. Sie waren kurz nach 10.00 Uhr vom Handel ausgesetzt worden. Vor einem Jahr kosteten die Papiere noch annähernd 78 Franken - nahezu also ein Totalverlust, wenn man den aktuellen Kurs anschaut. Die Börsenkapitalisierung liegt damit aktuell noch bei knapp 15 Millionen.
Man analysiere derzeit die Situation, teilte das Unternehmen zum Wochenschluss mit. Durch die Kündigung dürfte Meyer Burger nun praktisch am Ende sein. "Das Unternehmen geht derzeit davon aus, dass unabhängig von der Gültigkeit einer solchen Kündigung die Bemühungen um eine finanzielle Restrukturierung, die weit fortgeschritten sind, wahrscheinlich beeinträchtigt werden", räumt Meyer Burger ein.
Und falls diese finanzielle Restrukturierung scheitere, könnten die Geschäfte wohl nicht mehr weiter fortgeführt werden. Meyer Burger will "zu gegebener Zeit weitere Informationen" zur Verfügung stellen.
Meyer Burger macht schon lange die Billigkonkurrenz aus China und Überkapazitäten im europäischen Solarmarkt zu schaffen. Ausserdem musste das Unternehmen in Colorado Springs im September den Bau einer Solarzellenproduktion stoppen, da das Geld fehlte.
Wie das Unternehmen Anfang November berichtet hatte, lagen Ende September nur noch gut 80 Millionen Franken in der Kasse.
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