Zürich (awp) - Die Privatbank Julius Bär hat in den ersten zehn Monaten 2024 weitere Neugelder angezogen und die verwalteten Vermögen gesteigert. Den Gewinn für das Gesamtjahr erwartet die Bank nun wieder deutlich über dem Niveau des vom Signa-Debakel geprägten Vorjahres.
Per Ende Oktober beliefen sich die verwalteten Vermögen (Assets under Management, AuM) auf 480 Milliarden Franken gegenüber 474 Milliarden Franken zur Jahresmitte, wie die Zürcher Vermögensverwaltungsbank am Donnerstag mitteilte. Eine positive Netto-Performance an der Aktienmärkten bot dabei Unterstützung, wogegen der Währungseffekt allerdings bremsend wirkte.
Die Nettoneugeldzuflüsse beschleunigten sich laut den Angaben seit Ende Juni deutlich. Per Ende Oktober konnte die Vermögensverwaltungsbank Neugelder in Höhe von 11 Milliarden Franken anziehen, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Neugeldzufluss von 10,3 Milliarden resultiert hatte. Damit beliefen sich die Zuflüsse annualisiert auf 4,8 Prozent.
Konzerngewinn über 2023 erwartet
Die Bank verdiente zudem auf den verwalteten Vermögen aber etwas weniger als noch im ersten Halbjahr. Die Bruttomarge belief sich in den ersten zehn Monaten nun auf 83 Basispunkte (BP), nachdem sie im ersten Semester noch bei 85 Basispunkten gelegen hatte.
Bezüglich Kosteneffizienz hat die Bank keine Fortschritte vermeldet. Das adjustierte Kosten-Ertrags-Verhältnis (Cost/Income-Ratio) lag bei 71 Prozent, womit sie auf dem Wert vom ersten Semester 2024 lag.
Die Gruppe erwarte derzeit, dass der IFRS-Konzerngewinn für das Gesamtjahr 2024 deutlich über jenem des Gesamtjahres 2023 liegen wird, heisst es in der Mitteilung.
Mit den vorgelegten Zahlen hat Julius Bär die Prognosen der Analysten bei den verwalteten Vermögen übertroffen, diese hatten die AuM bei 476 Milliarden erwartet. Bei der Bruttomarge und dem Kosten-Ertrags-Verhältnis lag sie allerdings etwas unter den Erwartungen.
Fortschritte bei Private Debt
Mit der Abwicklung des "Private Debt"-Kreditbuchs habe Julius Bär weitere Fortschritte gemacht, wie es weiter heisst. Der Nominalwert des Kreditbuchs belief sich Ende Oktober noch auf rund 400 Millionen Franken gegenüber 800 Millionen per Ende 2023. Die Abwicklung soll laut früheren Angaben bis Ende 2026 weitgehend abgeschlossen sein.
Die Bank hatte mit der Total-Abschreibung ihres Engagements bei der Signa-Gruppe des österreichischen Investors René Benko den Ausstieg aus diesem Geschäft beschlossen.
Etwas früher als angekündigt stösst der neue CEO Stefan Bollinger zur Privatbank: Er werde sein Amt nun bereits am 9. Januar 2025 antreten, heisst es in der Mitteilung. Bisher war der Amtsantritt auf Anfang Februar angekündigt gewesen. Der frühere CEO Philipp Rickenbacher war im Februar 2024 wegen des Signa-Debakel zurückgetreten.
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