Zürich (awp) - Der Rückversicherer Swiss Re gibt am Donnerstag, 27. Februar, die Ergebnisse des Geschäftsjahres 2024 bekannt. Zum AWP-Konsens haben insgesamt neun Analysten beigetragen.
,,2024 (in Mio USD) AWP-Konsens 2023 Versicherungsumsatz 45'146 0 Reinergebnis 3'178 0 Eigenkapital 22'493 0 (in %) Combined Ratio P&C 90,3 0,0 Combined Ratio CorSo 90,1 0,0 (in USD) Dividende je Aktie 7,25 6,80,,
FOKUS: Swiss Re blickt auf ein bewegtes Jahr 2024 zurück: Mitte Jahr übergab CEO Christian Mumenthaler den Stab an Andreas Berger, dieser musste im Herbst eine deutliche Erhöhung der Reserven im US-Haftpflichtgeschäft verkünden. Und in Florida und anderen Teilen der Welt beschäftigten schwere Naturkatastrophen den Rückversicherer. Darüber hinaus stellte Swiss Re die Rechnungslegung auf die neu geltenden Standards (IFRS 17) um.
Trotz mehreren Belastungsfaktoren rechnen Swiss Re und Analysten damit, dass die vorgegebenen 3,0 Milliarden US-Dollar Jahresgewinn erreicht werden. Die im Schlussquartal angefallenen Naturkatastrophenlast könne die Gruppe gut absorbieren, heisst es in Analystenkommentaren. Positiv wirkte sich derweil das gute Börsenjahr aus. Die Kapitalisierung dürfte sich gemessen an der SST-Solvenzquote weiter auf hohem Niveau bewegen und die Türe für eine Dividendenerhöhung eröffnen.
Noch unklar ist, wie hoch die Schäden zu den verheerenden Waldbränden in Kalifornien ausfallen, die zum grössten Teil der Rechnung des ersten Quartals 2025 zuzuschreiben sind. Auf Angaben dazu wartet auch die Analystengemeinde gespannt. Auf die gesamte Versicherungsbranche kommen voraussichtlich Belastungen zwischen 30 und 40 Milliarden US-Dollar zu.
ZIELE: Die Swiss Re hatte sich ursprünglich zum Ziel gesetzt, einen Gewinn in Höhe von 3,6 Milliarden Dollar zu erreichen. Dieses Ziel wurde vergangenen November im Rahmen einer Gewinnwarnung wegen hoher Rückstellungen im US-Haftpflichtgeschäft auf noch 3,0 Milliarden reduziert. Konkret wurden die Rückstellungen für diese Einheit der P&C-Rückversicherung nach umfassender Prüfung um 2,4 Milliarden erhöht.
Am Investorentag von Mitte Dezember setzte Swiss Re für 2025 ein höheres Gewinnziel von 4,4 Milliarden Dollar. In der P&C Re-Sparte wird ein Schaden-Kosten-Satz (Combined Ratio) von weniger als 85 Prozent (2024-Ziel: unter 87%) und bei Sparte Corporate Solutions von unter 91 Prozent (unter 93%) angepeilt. Zudem soll die Lebens- und Krankenrückversicherung (L&H Re) 1,6 Milliarden zum Gewinn beisteuern.
Das längerfristiges Rentabilitätsziel liegt weiter bei "mehr als 14 Prozent". Dabei setzt der Konzern auch auf Kostendisziplin und Effizienz. Insgesamt wird bis 2027 mit einer Senkung der laufenden Betriebsaufwendungen um rund 300 Millionen Dollar gerechnet. Die Dividende soll derweil in den nächsten drei Jahren um "7 Prozent oder mehr" pro Jahr erhöht werden.
PRO MEMORIA: 2024 sind die Kosten für Naturkatastrophen laut Angaben von Finanzchef John Dacey unter dem Budget ausgefallen. Die Hurrikane "Helene" und "Milton" in Florida seien verheerend gewesen, schlussendlich aber weniger als zunächst befürchtet worden war. Für "Milton" allein rechnet der Konzern für das vierte Quartal mit Schäden von weniger als 300 Millionen Dollar. Von Januar bis September verbuchte Swiss Re für Grossschäden aus Naturkatastrophen 813 Millionen.
Für die ersten neun Monaten 2024 wies Swiss Re einen Gewinn in Höhe von 2,19 Milliarden Dollar und eine Eigenkapitalrendite von 13,4 Prozent aus, im dritten Quartal allein waren es aufgrund der Reservenaufstockung nur 102 Millionen Gewinn. Analysten hatten vor der Gewinnwarnung mit 835 Millionen gerechnet. Der Versicherungsumsatz belief sich nach neun Monaten auf 33,7 Milliarden. Vergleichszahlen zum Vorjahr legte der Konzern nach einer Rechnungslegungsumstellung nicht vor.
Im Verwaltungsrat der Swiss Re kommt es anlässlich der Generalversammlung vom 11. April zu Veränderungen. Zur Wahl stehen der frühere Finanzchef und zuletzt langjährige Zurich-CFO George Quinn sowie der dänische Versicherungsmanager Morten Hübbe. Sie sollen die abtretenden Philip Ryan und Paul Tucker ablösen.
An der Spitze der Geschäftsleitung kam es im Juli zu einer Wachablösung: Der langjährige CEO Christian Mumenthaler übergab das Amt an Andreas Berger. Dieser hatte davor die Corporate Solutions geleitet und dort den Turnaround geschafft. Anfang April 2025 wird zudem Anders Malmström den in den Ruhestand tretenden John Dacey als CFO ablösen.
AKTIENKURS: An der Börse hat die Swiss-Re-Aktie zu Beginn des Jahres 2025 den davor guten Lauf fortgesetzt und bislang um mehr als 5 Prozent zugelegt. Davor hatte die Aktie am Tag der Gewinnwarnung Anfang November etwas überraschend stark an Wert gewonnen. Der Schritt sei von Marktteilnehmern erwartet und für die Zukunft der Gruppe positiv gewertet worden, hiess es damals.
Website: www.swissre.com
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