Zürich (awp) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:
UBS: Ein Wegzug der UBS ins Ausland würde die Bank einem Artikel der "NZZ am Sonntag" zufolge 10 Milliarden Franken kosten. Zu diesem Schluss kommt der von der zeitung befragte St. Galler Steuerrechtsprofessor peter Hongler. Die genauen steuerlichen Folgen wären aber davon abhängig, welcher Sitz und welche Aktivitäten verlegt würden. Zudem wäre ein Wegzug mit weiteren Kosten und Unsicherheiten verbunden und es wäre auch ungewiss, wie die Kunden auf einen solchen Schritt reagieren würden. Zudem würden der harte Franken und das stabile politische Umfeld wegfallen. (NZZaS, S. 1/39, siehe separate Meldung)
Der "SonntagsBlick" sieht indes einen möglichen Wegzug nicht als das aktuell bestimmende Szenario. "Der Worst Case heisst Takeover", zitiert die Zeitung einen UBS-Insider. Denn mit den drohenden höheren Eigenkapitalanforderungen könne der Aktienkurs der UBS um schätzungsweise ein Viertel einbrechen, die Bank würde zum "Schnäppchen" für eine ausländische Bank. Bis im Mai wolle der Bundesrat Eckwerte für seinen Lex-UBS-Entwurf bekannt geben, bis 2026 könne es für eine Gesetzesvorlage dauern, die erst 2027 ins Parlament können würde, so die Zeitung. Ein mögliches Referendum würde den definitiven Entscheid sogar bis 2028 oder 2029 schieben, was lange Jahre der Unsicherheit bedeuten würde. (SonntagsBlick, S. 7)
CREDIT SUISSE: Die "Sonntagszeitung" fasst in einem Artikel die Verluste zusammen, die die Grossbank erlitten habe, weil sie mit "Leuten zusammenarbeitete, die moralisch zweifelhaft waren". Über die letzten 15 Jahre hätten sich diese Verluste auf insgesamt rund 22 Milliarden Franken summiert. Zu den Rechtsfällen, die die Zeitung aufführt, gab es jedesmal eine Untersuchung der Finma mit dem Ergebnis, dass das interne Kontrollsystem der CS nicht funktioniert habe. Die parlamentarische Untersuchungskommission (PUK) untersuchte mit Hilfe der spezialisierten Rechtsanwälte Albrecht Langhart und Matthias Hirschle diese Fälle. Sie kamen zu dem Schluss, dass sich die Finma nicht den gebührenden Respekt verschafft habe. Eher hätte das Vorgehen wie beim Raiffeisen-Skandal im Fall Pierin Vincenz zumindest einen Austausch des Verwaltungsrat vorsehen müssen. (SonntagsZeitung, S. 37)
SWISSQUOTE: Swissquote-Chef Marc Bürki sieht für die Finanz-App Yuh weiteres Potenzial. So habe beispielsweise im englischen Markt jeder zweite ein Konto bei einer Neobank. "Das wird früher oder später auch in der Schweiz der Fall sein", sagte er im Interview mit der "Finanz und Wirtschaft". Swissqote sei hier gut positioniert um den Markt abzuholen. Für eine Expansion ins Ausland müssten erst die notwendigen Lizenzen beantragt werden. "Stand heute ist unser Produkt etwa 80 bis 90 Prozent kompatibel mit dem eruopäischen Markt." Derweil sei auch der Wegfall der CS eine Wachstumschance für Yuh. Hingegen sei das Geschäftsmodell der Syxo Bank nicht 100 Prozent kompatibel gewesen, daher habe sich Swissquote gegen ein Gebot für die Onlinebank entschieden. Die Billigpreisstrategei sei längerfristig nicht nachhaltig, es kämen durch die integration von KI hohe Kosten auf Finanzdienstleister zu. (FuW, S. 8)
STADLER RAIL: Der Stadler-Verwaltungsratspräsident Peter Spuhler verteidigt die Wachstumsstrategie des Zugbauers. Seit dem Börsengang habe das Unternehmen permanent externe Ereignisse bewältigen müssen, die sich auf die Ergebnisse ausgewirkt hätten, sagte er im Interview mit der "NZZ am Sonntag". Das Wachstumstempo sei aber nicht zu hoch gewesen, auch wenn es bei Offerten einzelne stratregische Aufträge gegeben habe, die Stadler unbedingt haben wollte. Die Strategieanpassung nach der Euro-Schuldenkrise 2010 sei richtig gewesen und "wird sich mittelfristig auch beim Gewinn auszahlen." (NZZaS, S. 36/37, siehe separate Meldung)
CEO Markus Bernsteiner verteidigt in einem Interview mit der "Finanz und Wirtschaft" die Leistung des Unternehmens. Stadler spüre beispielsweise aufgrund der langen Laufzeiten von Aufträgen immer noch die Währungsverwerfungen, sagte er der Zeitung. Dank der eingeleiteten Massnahmen gibt er sich überzeugt, mittelfristig die angepeilte EBIT-Marge von 6 bis 8 Prozent erreichen zu können. 2026 sei ein Umsatz von über 5 Milliarden Franken möglich - auch mit der sehr konservativen Rechnungslegung von Stadler. Für das laufende Jahr fehle noch der volle Überblick, wann genau die von Unwettern zerstörten Werke der Zulieferer wieder aufgebaut seien. Mit Blick auf das deutsche Infrastrukturpaket werde Stadler Rail bei Ausschreibungen "gerne" teilnehmen. (FuW, S. 6)
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