Zürich (awp) - Die Aktionärsvereinigung Ethos ist unzufrieden mit der Leistung des Nestlé-Verwaltungsrates. Sie will ihm daher an der kommenden Generalversammlung keine Entlastung erteilen, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstagabend heisst.
Hintergrund sei der Skandal um gefiltertes Wasser in Frankreich. Die vom Unternehmen dazu veröffentlichten Informationen seien ungenügend, findet Ethos. "Nestlé liefert seinen Aktionärinnen und Aktionären weder im Jahresbericht noch in der Jahresrechnung Informationen zu diesem Vorfall, obwohl das Unternehmen im vergangenen Jahr eine Busse von zwei Millionen Euro bezahlt hat", lässt sich Ethos-Direktor Vincent Kaufmann zitieren.
Ethos empfiehlt den Nestlé-Aktionärinnen und -Aktionären ausserdem, den als ungenügend transparent erachteten Vergütungsbericht sowie die für die Vergütung der Geschäftsleitung im Jahr 2026 vorgesehene Summe von 70 Millionen Franken abzulehnen. Ethos ist ausserdem gegen die Wahl des CEO als ständiges Mitglied des Verwaltungsrats.
Zudem empfiehlt Ethos, den Nachhaltigkeitsbericht 2024 abzulehnen. Dies liege zum einen daran, dass die jüngsten Skandale um gefiltertes Wasser und Buitoni-Pizzas mit keinem Wort erwähnt würden. Ausserdem sei lediglich eine konsultative und nicht eine bindende Abstimmung geplant, was Ethos falsch findet.
Die Nestlé-GV findet am 16. April statt.
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