Aktien Schweiz: Kaum verändert - Schwergewichte bremsen

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30.06.2025 , 11:30:11

Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt hat seine Anfangsgewinne wieder eingebüsst und befindet sich derzeit knapp unter dem Schlussstand vom Freitag. Die Risikoaversion der Investoren hat sich nach dem Waffelstillstand im Iran zwar wieder etwas verringert. Dies belastet indes die Schwergewichte im SMI aufgrund ihres defensiven Charakters. Nach den Gewinnen vom Freitag bewegt sich der Leitindex wieder im Bereich der Marke von 12'000 Punkten oder knapp darunter. Sollte er dieses Niveau bis Börsenschluss halten, beendete er das erste Semester mit einem Plus von rund 3,3 Prozent, dies trotz der von den USA ausgehenden Zollturbulenzen.

Gestützt wird das Sentiment von der geopolitischen Entspannung im Nahen Osten, von der Nachricht einer Handelsvereinbarung zwischen den USA und China sowie von der Andeutung des US-Präsidenten, dass die Zolldeadline vom 9. Juli allenfalls verlängert werden könnte, wie es in einer Einschätzung der Zürcher Kantonalbank heisst. Die drohende Verpolitisierung der Politik der US-Notenbank belastet indes weiterhin den US-Dollar, der sich gegenüber dem Franken noch deutlicher unter die Marke von 80 Rappen abgesenkt hat.

Der SMI steht um 10.50 Uhr 0,15 Prozent tiefer bei 11'962,04 Punkten. Der derzeit 31 Titel umfassende SLI gibt 0,06 Prozent auf 1966,36 Punkte nach und der breite SPI 0,08 Prozent auf 16'593,36 Punkte. Im SLI legen 13 Titel zu, 18 notieren tiefer.

Die grössten Gewinne verzeichnen Partners Group (+2,1%). Für diese hat zwar die UBS das Kursziel etwas gesenkt, die Empfehlung "Buy" aber bestätigt.

Mit etwas Abstand folgen Amrize (+0,6% auf 39,28 Fr.), welche von Einschätzungen von Analysten getragen werden. So hat Jefferies die Abdeckung von Amrize mit dem Rating "Hold" und einem Kursziel von 42,30 Franken aufgenommen. Deutlich positiver ist die Bank Berenberg gegenüber dem Titel eingestellt: Das Rating lautet hier "Buy" und das Kursziel ist mit 64 US-Dollar klar höher. Nach dem Spin-off von Holcim sei Amrize in den USA stark positioniert, heisst es bei Berenberg unter anderem.

In ähnlichem Rahmen legen Schindler, Straumann und UBS (je +0,6%) zu. Die UBS hat den Start ihres bereits angekündigten Aktienrückkaufprogramms für den morgigen Dienstag angekündigt.

Gebremst wird der Gesamtmarkt insbesondere von den schwächelnden Roche und Novartis (je -0,5%) sowie den seitwärts tendierenden Nestlé. Da die Investoren ihre Risikoscheu wieder etwas abgelegt hätten, seien entsprechend die defensiven Titel weniger gefragt, meint dazu ein Händler.

Am meisten unter Druck stehen derzeit Swatch (-1,6% auf 129,05). Die Aktien haben weiterhin einen schweren Stand. Mitte Mai wurden sie noch zu über 150 Franken gehandelt, seither geht es stetig bergab, auf mittlerweile unter 130 Franken. Im Vergleich zum Jahreshoch von Ende Februar bei 179,95 ergibt sich seither ein Minus von knapp 30 Prozent. Am Berichtstag wird der Titel von einer neuen Einschätzung der UBS zurückgebunden. Die Bank hat die Empfehlung "Sell" bestätigt und dabei das Kursziel auf 75 Franken von zuvor 128 Franken drastisch reduziert.

Etwas deutlichere Abgaben weisen zudem SIG, Adecco (je -1,0%) oder Sika (-0,9%) auf.

Im breiten Markt fallen Idorsia mit einem Plus von 6,4 Prozent positiv auf. Auslöser der Gewinne sind Daten aus einer ersten frühen klinischen Studie zu einem Impfstoff gegen bestimmte Darmbakterien.

Forbo (-4,6%) büssen hingegen einen guten Teil der Gewinne der Vorwoche wieder ein. Auslöser dafür war die Ankündigung des Abgangs von Finanzchef und Interims-CEO Andreas Jaeger im Verlauf des vierten Quartals 2025. Dass nun gleich zwei der wichtigsten Posten an der Spitze des Unternehmens neu besetzt werden müssen, dürfte in der kommenden Zeit für Unsicherheit sorgen, heisst es dazu in einem Kommentar der UBS.

cf/cg