Basel (awp) - Das Pharmaunternehmen Novartis veröffentlicht am Donnerstag, 17. Juli, die Ergebnisse für das zweite Quartal 2025. Insgesamt haben acht Analysten zum AWP-Konsens beigetragen.
,,Q2 2025 (in Mio USD) AWP-Konsens Q2 2024 Umsatz Gruppe 14'004 12'512 EBIT (core) 5'772 4'953 - Marge (%) 41,2 39,6 Reingewinn (core) 4'634 4'008 (in USD) EPS (core) 2,37 1,97,,
FOKUS: Zahlreiche Analysten sehen im Vorfeld der Zahlen zum zweiten Quartal gute Chancen, dass die Basler zum zehnten Mal in Folge ihre Jahresprognose anheben könnten. Das Risiko sei eher nach oben als nach unten gerichtet, so der Tenor.
Das Hauptthema aber dürfte die US-Zollpolitik sein. Die Unsicherheit hinsichtlich der Arzneimittelpreise in den USA beschäftige die Investoren weiter und halte viele von ihnen derzeit davon ab, in globale Pharmaunternehmen zu investieren. Novartis werde die erste Gelegenheit bieten, von den europäischen Grosspharmaunternehmen etwas über die ersten Gespräche mit der US-Regierung zu erfahren, heisst es hierzu bei der UBS. Alle Kommentare zur weiteren Entwicklung dürften im Mittelpunkt des Interesses stehen.
Zuletzt gab es Medienberichte, wonach die USA und die Schweiz kurz vor einem bilateralen Handelsabkommen stehen. Der Entwurf enthält laut Bloomberg eine Klausel, wonach die Schweiz im Rahmen der laufenden nationalen Sicherheitsuntersuchungen bevorzugt behandelt werden soll, um Zölle auf Pharmalieferungen zu vermeiden. Damit könnte ein drohender Zollanstieg auf Medikamentenexporte - von derzeit 10 Prozent auf bis zu 31 Prozent - abgewendet werden.
Ein weiterer Schwerpunkt dürften die zu erwartenden Einführungen zahlreicher Generika sein. Novartis geht laut eigenen Prognosen davon aus, dass Mitte des Jahres Generika für Promacta, Tasigna und Entresto in den USA auf den Markt kommen.
ZIELE: Bei der Vorlage der Zahlen zum ersten Quartal im April hatte Novartis den Ausblick nach einem besser als erwartet ausgefallenen Quartal zum neunten Mal in Folge erhöht. Für das laufende Jahr sollen die Basler nun von einem Umsatz-Wachstum im hohen einstelligen Prozentbereich aus. Für den operativen Kerngewinn stellt der Konzerne ein Plus im tiefen zweistelligen Prozentbereich in Aussicht.
Dabei geht Novartis davon aus, dass Generika von Tasigna, Promacta und Entresto Mitte 2025 in den USA auf den Markt kommen werden.
PRO MEMORIA: Aus der Forschungspipeline hat Novartis seit April überwiegend positiv überrascht. So zeigten vorgestellte Daten etwa, dass das Brustkrebsmittel Kisqali auch bei jüngeren Patientinnen, die vor ihren Wechseljahren sind und Brustkrebs im Frühstadium hatten, wirksam war.
Auch die Radioligandtherapie Pluvicto hat sich bei einer bestimmten Art von Prostatakrebs einmal mehr als wirksam erwiesen. Dies gilt auch für das Medikament Fabhalta bei einer seltenen Bluterkrankung, der paroxysmalen nächtlichen Hämoglobinurie.
Dagegen haben die Basler mit dem Schuppenflechtemittel Cosentyx in der Phase-III-Studie GCAptAIN die gesetzten Ziele nicht erreicht. Im Rahmen dieser Studie wurde Cosentyx in Kombination mit der Verwendung von Steroiddosen zur Behandlung von erwachsenen Personen mit neu diagnostizierter oder schubförmiger Riesenzellarteriitis (GCA) geprüft.
Mit der Übernahme des US-Biotechnologieunternehmens Regulus Therapeutics wiederum hat Novartis seine Pipeline im Bereich Nierenerkrankungen gestärkt. Der Kaufpreis betrug 800 Millionen US-Dollar. Hinzu kommt eine erfolgsabhängige Zahlung von bis zu 900 Millionen bei Erreichen eines regulatorischen Meilensteins.
AKTIENKURS: Die Novartis-Aktien haben sich seit Jahresbeginn besser entwickelt als der Gesamtmarkt. Während der SMI seit Anfang Jahr um rund 3 Prozent zugelegt hat, beträgt das Plus bei Novartis rund 8 Prozent.
Website: www.novartis.com
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