BLKB-Tochter Radicant verkauft Treuhandgeschäft wieder

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17.07.2025 , 08:41:09

Zürich (awp) - Die angeschlagene BLKB-Tochter Radicant verkauft im Zuge ihrer Restrukturierung das Treuhandgeschäft. Derweil tritt der Finanz- und Risikochef der Online-Bank, Roland Kläy, per Ende September von seinem Posten zurück.

Der Verkauf des physischen Treuhandgeschäftes sei Teil des gemeinsam mit der Muttergesellschaft BLKB gestarteten Kostenreduktions- und Effizienzprogramms, teilte Radicant am Donnerstag mit. Eine entsprechende Vereinbarung sei unterzeichnet und unterliege der Zustimmung der Behörden. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden.

Die Anfang Juli bekanntgewordene hohe Abschreibung der BLKB für die Tochter Radicant war damals vor allem mit "unvorhergesehenen Problemen" bei der Integration des Treuhandgeschäfts begründet worden. Die BLKB hatte im Herbst 2024 das auf Treuhand-Dienstleistungen für KMU spezialisierte Fintech Numarics übernommen und mit Radicant zusammengeschlossen.

Kostenreduktion und neue Angebote

Beim nun gestarteten Kostenreduktions- und Effizienzprogramm stünden Synergien innerhalb der BLKB-Finanzgruppe sowie die "Erschliessung von zusätzlichen Verkaufs- und Distributionskanälen" im Vordergrund, heisst es weiter. Die BLKB hatte das Kostenprogramm Anfang Juli mit der Bekanntgabe einer Wertberichtigung auf Radicant über 105,5 Millionen Franken angekündigt.

Die Zahl der Radicant-Kundinnen und -Kunden liege bei rund 18'000, bestätigte Radicant entsprechende Angaben. Diese sollen nun von neuen Angeboten profitieren. So stehe ihnen ein Dokumentenmanagement-System innerhalb der bestehenden Banking-App zur Verfügung.

Für Ende 2025 plane Radicant ausserdem, ein digitales Konto für KMU zu lancieren, welches mit Administrations-Tools ergänzt werde. Diese erlauben unter anderem die Verwaltung von Kundenstämmen, das Erstellen von Rechnungen, das Abgleichen von Spesen sowie automatisiertes Dokumentenmanagement und werden zusammen mit dem Bankkonto angeboten. 

Interim-Finanzchef

Die Online-Bank sucht nun einen neuen Finanzchef: Roland Kläy, CFO/CRO und stellvertretender CEO verlasse das Unternehmen, um eine neue berufliche Herausforderung anzunehmen, heisst es in der Mitteilung. Ad interim werde die CFO-Funktion von David Jungen besetzt, der damit auch in der Geschäftsleitung Einsitz nehmen wird.

tp/cg