LONDON/PARIS/ZÜRICH (awp international) - Der EuroStoxx 50 hat am Montag an sein deutliches Plus aus der Vorwoche angeknüpft. Rückenwind lieferten die freundlich gestarteten US-Börsen. Allgemein wird erwartet, dass die US-Notenbank Fed bei ihrer geldpolitischen Sitzung am Dienstag und Mittwoch die Zinsen um mindestens 0,25 Prozentpunkte senken wird, um den schwächelnden Arbeitsmarkt und die Wirtschaft insgesamt anzukurbeln.
Der Leitindex der Eurozone gewann 0,92 Prozent auf 5.440,40 Punkte. Die Schuldenkrise Frankreichs konnte die Kauflaune der Anleger nicht nachhaltig trüben. Mitten in der Haushaltskrise in dem Land hat die Ratingagentur Fitch die Kreditwürdigkeit des Landes herabgestuft. Damit erschwert sie der strauchelnden Regierung in Paris die Finanzierung ihrer Staatsschulden. Die Bonität der zweitgrössten Volkswirtschaft in der Eurozone wurde von "AA-" auf "A+" gesenkt.
Ausserhalb des Euro-Raums hingegen ging es für den Schweizer SMI um 0,41 Prozent auf 12.144,32 Zähler abwärts. Der britische FTSE 100 sank geringfügig auf 9.277,03 Punkte.
Im EuroStoxx zählten Aktien von Chipherstellern zu den grössten Gewinnern. So zogen Infineon um fast drei Prozent an. Impulse lieferte neben der fortgesetzten Rekordjagd der Tech-Werte am US-Aktienmarkt eine Studie des Analysehauses Bernstein Research. Branchenexperte Qingyuan Lin verwies auf den Handelskonflikt zwischen den USA und China, in dem Peking nun den Druck auf Nvidia erhöht. Die weitere Untersuchung des US-Chipherstellers könne zu höheren Zöllen auf amerikanische Exporte nach China führen, wovon unter anderem Infineon profitieren dürfte.
Im Kielwasser dessen schnellten die Papiere von ASML mit einem Plus von 5,7 Prozent an die EuroStoxx-Spitze. Die Niederländer sind ein wichtiger Ausrüster für die Chipindustrie. Auch andere Branchenwerte waren gefragt. Für STMicroelectronics etwa ging es um gut vier Prozent nach oben. In Zürich gewannen AMS-Osram mehr als sechs Prozent.
Auch Aktien von Luxusgüter-Herstellern verzeichneten deutliche Kursgewinne. Hier zeigten chinesische Konjunkturdaten zwar, dass im Juli sowohl die Industrieproduktion als auch die Investitionen in Sachanlagen und der Einzelhandelsumsatz insgesamt enttäuscht hatten. Der Umsatz im Bereich Schmuck und Kosmetika aber stieg an.
Damit zogen Kering als bester Wert im französischen Leitindex CAC 40 um 5,8 Prozent an. Die Anteilsscheine von LVMH stiegen um 2,8 Prozent. In Zürich gewannen Richemont 2,7 Prozent./la/men