Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt tendiert im frühen Geschäft am Donnerstag fester. Grund dafür sind vor allem kräftige Kursgewinne des Marktschwergewichts Nestlé, dessen Aktien nach einem besser als erwartet ausgefallenen Ergebnis gefragt sind. Der weitere Verlauf dürfte nun wohl stark davon abhängen, wie sich die Aktien von Nestlé im weiteren Tagesverlauf entwickeln. Allerdings hat der hiesige Markt bereits am Vortag zugelegt, daher wäre Konsolidierung wohl keine grosse Überraschung, meint ein Händler.
Derweil sorgten die US-Zinssenkungshoffnungen weiterhin für eine positive Grundstimmung, heisst es weiter. Händler verweisen dabei auf den US-Notenbankchef Jerome Powell, der weitere Hinweise auf eine weitere Zinssenkung geliefert habe, indem er auf Risiken für den Arbeitsmarkt verwies. Derweil dürfte auch die Entwicklung im chinesisch-amerikanischen Handelsstreit die Märkte weiter beeinflussen. Derzeit glaubten die Anleger nicht an einen ausgewachsenen Handelskrieg. Eine Eskalation sei unwahrscheinlich, solange nicht zumindest US-Präsident Donald Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping Ende des Monats in Südkorea miteinander sprechen, heisst es in einem Kommentar von CMC Markets.
Der Leitindex SMI notiert gegen 9.15 Uhr um 0,83 Prozent höher auf 12'634,11 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Titel enthalten sind und deren Gewichtung gekappt ist, rückt um 0,40 Prozent vor auf 2042,09 Punkte und der breite SPI um 0,54 Prozent auf 17'363,91 Zähler. Im SLI stehen sich 13 Gewinner und 16 Verlierer gegenüber. Einer (Galderma) ist unverändert.
Klar an der Spitze des SMI stehen Nestlé (+7,2%). Der Nahrungsmittelriese hat im dritten Quartal sein Wachstum stark beschleunigen können. Der Branchenprimus ist damit auf Kurs, seine Jahresziele zu erreichen. Dennoch tritt das Unternehmen nun auf die Kostenbremse und will 16'000 Stellen über zwei Jahre abbauen.
ABB (-0,5%) sind dagegen nach einem festen Start in die Verlustzone abgerutscht. Dabei hat auch der Elektrotechnikkonzern mit seinen Zahlen zum dritten Quartal besser abgeschnitten als von Analysten erwartet. Zudem hat ABB die Margenprognose für das Gesamtjahr nach oben angepasst.
Auch VAT (-2,2%) stehen nach Zahlenvorlage unter Druck. Allerdings konnten sie die Anfangsverluste klar minimieren. Der Halbleiterzulieferer hat im dritten Quartal zwar ein deutliches Plus beim Umsatz verbucht. Aufgrund schwächelnder Halbleitergeschäfte und Wechselkurseffekte ging der Auftragseingang aber zurück. VAT erwartet erst im zweiten Halbjahr 2026 eine Markterholung. In ihrem Sog geben auch Inficon (-2,7%) und Comet (-2,9%) deutlich nach.
Ansonsten reihen sich Lonza (+1,4%) und Logitech (+0,4%) bei den Gewinnern und Amrize (-1,7%) und Alcon (-0,9%) bei den Verlierern ein.
Die Aktien von Richemont (-0,6%) und Swatch (-0,8%) konsolidierten die hohen Vortagesgewinne, heisst es am Markt.
Auf den hinteren Rängen geben Ems Chemie nach Zahlen um 1,4 Prozent nach. Dagegen schnellen DocMorris nach Zahlen um 8,0 Prozent und Kuros um 6,0 Prozent nach oben.
pre/jb