Basel (awp) - An einem internationalen Projekt zur Tokenisierung von grenzüberschreitenden Zahlungen nimmt auch eine Reihe von Schweizer Banken teil. Von den insgesamt 41 am Projekt Agorá teilnehmenden privaten Finanzinstituten stammen deren sieben aus der Schweiz, darunter die UBS und zwei Kantonalbanken, wie einer Mitteilung der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) zu entnehmen ist.
Das Projekt Agorá ("Marktplatz" auf Griechisch) war im April unter der Ägide des "Institute of International Finance" (IFF) von der BIZ und sieben Zentralbanken gestartet worden, darunter auch die SNB. Das Projekt soll untersuchen, wie die Tokenisierung die Funktionsweise des Geldsystems verbessern kann.
Die zu Wochenbeginn von der BIZ veröffentlichte Liste der am Projekt teilnehmenden privaten Finanzinstitute umfasst neben der Grossbank UBS auch die Basler Kantonalbank (BKB) und die Waadtländer Kantonalbank (BCV) sowie die Postfinance. Die weiteren Teilnehmer aus der Schweiz sind die zur SIX-Gruppe gehörende Digitalbörse SDX sowie die beiden "Kryptobanken" Sygnum und Amina. Auf internationaler Ebene nehmen unter anderem Institute wie JPMorgan, Citi, Lloyds, die Deutsche Bank oder Santander teil.
Bereits beim Start im Frühling hatte die BIZ betont, dass die Teilnahme mehrerer Finanzinstitute aus dem Privatsektor aus jedem Währungsraum der sieben Zentralbanken beabsichtigt sei. Die Gruppe der teilnehmenden Zentralbanken umfasst neben der SNB auch die Banque de France stellvertretend für das Eurosystem, die Bank of Japan, die Bank of Korea, die Banco de México, die Bank of England und die Federal Reserve Bank of New York.
Das Projekt, das bis 2025 laufen soll, soll untersuchen, wie sich tokenisierte Kundeneinlagen und tokenisiertes Zentralbankgeld in eine programmierbare Finanzplattform integrieren lassen. Dies könnte die Funktionsweise des Geldsystems verbessern und neue Lösungen unter Verwendung von "Smart Contracts" und Programmierbarkeit bieten, hofft die BIZ.
tp/ra